Rollende Aschenbecher: Unterschied zwischen den Versionen

Aus gsw-geschichte.de
Zur Navigation springen Zur Suche springen
 
Zeile 1: Zeile 1:
[[Rollende Aschenbecher]]
''von Gregor Preis (für den PPD)


Eine Erinnerung an den Beginn der achtziger Jahre:
Eine Erinnerung an den Beginn der achtziger Jahre:<br>
Zu der Zeit durften Lehrer und Schüler über 16 Jahren noch auf dem Schulgelände rauchen. Nicht im Gebäude, aber auf dem Gelände. Die GSW legte das überdachte Stück zwischen Hauptgebäude und Freizeithaus als sogenannte „Raucherecke“ fest.  
Zu der Zeit durften Lehrer und Schüler über 16 Jahren noch auf dem Schulgelände rauchen. Nicht im Gebäude, aber auf dem Gelände. Die GSW legte das überdachte Stück zwischen Hauptgebäude und Freizeithaus als sogenannte „Raucherecke“ fest.  


Zeile 8: Zeile 8:
Und so kam man auf die Idee, Betonringe (aus dem Kanalbau, mindestens 1 Meter Durchmesser, knapp einen Meter hoch) zu besorgen, auf den Boden zu legen und mit Sand gefüllt als Aschenbecher zu brauchen.
Und so kam man auf die Idee, Betonringe (aus dem Kanalbau, mindestens 1 Meter Durchmesser, knapp einen Meter hoch) zu besorgen, auf den Boden zu legen und mit Sand gefüllt als Aschenbecher zu brauchen.


Nun war der Sand noch nicht geliefert, als sich Folgendes ereignete:
Nun war der Sand noch nicht geliefert, als sich Folgendes ereignete: <br>
Der PPD (Schulpsychologe Lothar Dunkel und die Sozialpädagogen Jürgen Krüger und Gregor Preis) hatten ihre Dienstbesprechung ins Freizeithaus verlegt, weil es etwas länger dauern sollte. In der großen Pause war auf einmal ein Johlen und Lachen zu hören, Schüler waren offensichtlich von etwas lautstark begeistert. Als wir aus dem Fenster schauten, sahen wir, wie unter Begleitung von sicher 20 Schülern einer dieser Betonringe den Hügel hinab zum See rollte und dann auch in den See plumpste. Wir gingen auch dahin und konnten sehen, dass der Betonring noch schön aufrecht im Wasser lag, in ca. 2 Metern Tiefe.
Der PPD (Schulpsychologe Lothar Dunkel und die Sozialpädagogen Jürgen Krüger und Gregor Preis) hatten ihre Dienstbesprechung ins Freizeithaus verlegt, weil es etwas länger dauern sollte. In der großen Pause war auf einmal ein Johlen und Lachen zu hören, Schüler waren offensichtlich von etwas lautstark begeistert. Als wir aus dem Fenster schauten, sahen wir, wie unter Begleitung von sicher 20 Schülern einer dieser Betonringe den Hügel hinab zum See rollte und dann auch in den See plumpste. Wir gingen auch dahin und konnten sehen, dass der Betonring noch schön aufrecht im Wasser lag, in ca. 2 Metern Tiefe.
   
   
Zeile 29: Zeile 29:


Der Sand kam dann nach kurzer Zeit; die Rollen blieben liegen.
Der Sand kam dann nach kurzer Zeit; die Rollen blieben liegen.
''Für den PPD: Gregor Preis

Aktuelle Version vom 29. Januar 2023, 21:19 Uhr

von Gregor Preis (für den PPD)

Eine Erinnerung an den Beginn der achtziger Jahre:
Zu der Zeit durften Lehrer und Schüler über 16 Jahren noch auf dem Schulgelände rauchen. Nicht im Gebäude, aber auf dem Gelände. Die GSW legte das überdachte Stück zwischen Hauptgebäude und Freizeithaus als sogenannte „Raucherecke“ fest.

Nach geraumer Zeit konnte man die Raucherecke schon an der Zahl der Kippen auf dem Boden klar ausmachen. Das konnte natürlich nicht so bleiben.

Und so kam man auf die Idee, Betonringe (aus dem Kanalbau, mindestens 1 Meter Durchmesser, knapp einen Meter hoch) zu besorgen, auf den Boden zu legen und mit Sand gefüllt als Aschenbecher zu brauchen.

Nun war der Sand noch nicht geliefert, als sich Folgendes ereignete:
Der PPD (Schulpsychologe Lothar Dunkel und die Sozialpädagogen Jürgen Krüger und Gregor Preis) hatten ihre Dienstbesprechung ins Freizeithaus verlegt, weil es etwas länger dauern sollte. In der großen Pause war auf einmal ein Johlen und Lachen zu hören, Schüler waren offensichtlich von etwas lautstark begeistert. Als wir aus dem Fenster schauten, sahen wir, wie unter Begleitung von sicher 20 Schülern einer dieser Betonringe den Hügel hinab zum See rollte und dann auch in den See plumpste. Wir gingen auch dahin und konnten sehen, dass der Betonring noch schön aufrecht im Wasser lag, in ca. 2 Metern Tiefe.

Da lag sie auf dem Grund des Sees.

Die Schulleitung war verständlicherweise sehr verärgert. Schon bald kam die Idee, einen Kranwagen zu beauftragen, der den Ring wieder aus dem Wasser holen sollte, und die Rechnung an die Eltern der Schüler weiter zu reichen.

Wir hatten eine andere Idee: wir hatten ja einige Schüler erkannt, als der Ring ins Wasser rollte. Natürlich hatten wir nicht gesehen, wer den Ring aufgerichtet und ins Rollen gebracht hatte. Aber für unsere Lösung brauchten wir das auch nicht.

Wir haben mehrere der Schüler angesprochen und ihnen gesagt: Der Ring ist ins Wasser gerollt worden. Uns interessiert nicht, wer es war, sondern wir suchen etwa ca. 20 Schüler, die bereit sind, dabei zu helfen, den Ring wieder aus dem Wasser zu holen. Also: wer mitmacht, wird nicht belangt, sondern muss nur bereit sein, mitzuhelfen.

Das traf auf offene Ohren. Zu dem festgelegten Termin waren genügend Helfer zur Stelle. Wir hatten uns mit einigen Hilfsmitteln ausgerüstet (Dachlatten, Seilen usw.). Zu unser aller Glück war auch Helmut Balkenhol dabei (Techniklehrer, Gott hab ihn selig!).

Wir mussten nämlich feststellen, dass man dieses Gewicht nicht einfach am Seil hochziehen konnte. Helmut Balkenhol kam dann mit einer Hilfskonstruktion, einer Art Rahmen aus Dachlatten, mit dem der Ring dann aus dem Wasser gehebelt werden konnte. Es brauchte ein paar Versuche, bis wir die richtige Seillänge herausgefunden hatten; 4 oder 5 Schüler haben den Rahmen fixiert, die anderen mit langem Seil den Rahmen nach hinten gezogen.

Hilfskonstruktion ausgerichtet.

Der Jubel war groß und alle hatten ein Prinzip der Mechanik kennengelernt.

Konstr 2.jpg

Der Sand kam dann nach kurzer Zeit; die Rollen blieben liegen.