Kleine Anekdoten: Unterschied zwischen den Versionen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
2.353 Bytes hinzugefügt ,  23:13, 28. Okt. 2022
keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:
==Gerade noch mal gut gegangen==
Die Vorweihnachtszeit war immer etwas hektisch, aber auch besonders schön. Einerseits mussten in jedem Fach noch die letzten Klassenarbeiten geschrieben werden, in der Jahrgangsstufe 5/6 sollten möglichst alle Arbeiten des Halbjahres vor den Weihnachtsferien geschrieben sein.
Andererseits wurde eine besonders heimelige Atmosphäre in den Klassenräumen geschaffen. Die Fenster wurden geschmückt, Sterne, Transparentbilder, Wattebäusche, Tannenzweige usw. dekoriert. Oft stand auch ein Adventsgesteck oder ein -Kranz auf dem Pult und in der ersten Stunde wurde(n) die Kerze(n) angezündet.
So auch in meiner Klasse, die ich zusammen mit Walter Stratenschulte Mitte der 80er Jahre als Klassenlehrerin begleitete. Die Kinder und Eltern waren sehr engagiert, eine Mutter hatte einen riesigen Adventskranz gebunden und mit dicken Kugelkerzen bestückt. Wir hängten den Kranz an einen Kartenständer. Es sah toll aus.
In der zweiten Adventswoche wurden die Eltern zu einer Adventsfeier im Klassenraum eingeladen, 16 bis 18 Uhr. Den Putzfrauen hatten wir gesagt, dass wir selber „Klar Schiff“ machen würden.
Es wurde eine wunderschöne Feier, die Schüler*innen hatten ein- und mehrstimmige Musikstücke eingeübt, Flöte, Gitarre und Geige kamen zum Einsatz und das wirklich gut. Es wurde vorgelesen, vorgetragen, erzählt und selbstgebackene Plätzchen verspeist. Gegen 18 Uhr musste Schluss ein. Dann wurde bald die Alarmanlage der Schule eingeschaltet. Schnell aufräumen, die Kerzen auf den Tischen löschen, Reste zusammenpacken, Fußboden - so gut es ging – säubern. Klassentür abschließen.
Ein langer Tag ging zu Ende. Alle waren froh und zufrieden.
Am nächsten Morgen kam um kurz vor 8 Uhr eine Schülerin aufgeregt auf mich zu. „Frau Steffens, in unserem Klassenraum flackert was! Als ich gerade am See entlang ging und nach oben zu unseren Klassenfenstern schaute, sah ich was leuchten.“ So schnell wie möglich liefen wir zum Klassenraum. Die dicke Kugelkerze (1. Advent!) am Adventskranz war komplett heruntergebrannt! Keine Viertelstunde mehr, und der Kranz hätte Feuer gefangen und in Flammen gestanden! Was noch hätte passieren können …
Heute löschen sich Adventskerzen automatisch aus, wenn sie abgebrannt sind. Eine wirklich sinnvolle Erfindung!
''Hildegard Steffens
==Damals, als ich Arnold Hau nicht begegnete==
==Damals, als ich Arnold Hau nicht begegnete==


20

Bearbeitungen

Navigationsmenü